Hallo ihr Lieben…..
Durch Zufall bin ich auf eure Seite gestoßen. Auch ich gehöre zu den vielen Kindern, die seelisch, psychisch und körperlich misshandelt wurden. Ich bin ein typisches Scheidungskind. Ich habe den Rosenkrieg mitbekommen, mein Vater hat meine Mutter geschlagen. Nach der Scheidung und dem kennenlernen eines neuen Mannes hat sie angefangen mich regelrecht zu hassen. Ich war sechs Jahre alt als mein Bruder geboren wurde und da fingen diese Misshandlungen an. Ich war nur noch zweite Wahl, musste sogar im Winter abends alleine vom Kindergarten nach Hause laufen. Fiel mir mal ein Topf mit Essen aus der Hand, wurde ich mit Ohrfeigen bestraft. Ich war auf einmal nicht mehr Mamas Liebling, dies bekam ich auch zu spüren. Ich wurde nicht beachtet, ich bekam keine Geschenke mehr. Diese bekam mein kleiner Bruder.
Als ich zur Schule kam und meine Hefte Eselsohren aufwiesen, wurde ich von dem neuen Mann meiner Mutter über das Knie gelegt und verhauen. Und was tat meine Mutter?! Sie sah dabei zu. Meine Tante passte viel auf mich auf. Ich war mehr bei ihr als zu Hause. An einem Abend an Weihnachten, gingen die beiden raus, um telefonieren zu gehen, sie sagten zu mir, sie würden gleich wieder kommen. Ich hatte Angst und lief eine Tür weiter zu meiner Tante. Sie ging dann auch mit mir rüber und wartete solange, bis beide wieder kamen. Als meine Mutter mit ihrem Mann wieder kam, bedankten sie sich bei meiner Tante, doch als sie dann weg war, ging es los. Meine Zimmertür wurde zugemacht und man hat mich durch das ganze Zimmer geschlagen. Ich wurde angeschrien und immer wieder schlug sie mir ins Gesicht und auf meinen Körper. Ich hatte einfach nur noch Angst vor dieser Frau, die sich Mutter nannte. Ich saß im Wohnzimmer auf dem Boden, beide lagen auf der Couch und hatten Sex. Schlief meine Mutter, musste ich für Zungenküsse herhalten. Er nannte es ein Spiel. Ich musste auf meinen Bruder aufpassen, da konnte er gerade krabbeln, damit die beiden Sex haben konnten. Ich wurde alleine mit einem Baby zu Hause gelassen und es kam mir wie eine Ewigkeit vor. Ich musste anfangen Geschirr zu spülen, war dies nicht sauber, hagelte es Ohrfeigen, dass danach meine Ohren piepsten. Ich musste bis nachts das ABC lernen und keiner half mir oder zeigte mir wie das ging. War ich bis Mitternacht damit nicht fertig, wurde ich morgens aus dem Bett gerissen und musste dort weiter machen, wo ich nicht weiter kam. Ich kuschte nur noch vor dieser Frau. Sie saß, mit dem Kochlöffel, bei den Mathe Aufgaben neben mir. Ich weinte, weil ich dies nicht verstand. Klappte es nicht wie sie es wollte, schlug sie mich damit. Zwei Jahre später kam mein jüngster Bruder zur Welt. Somit, war ich erst recht abgestempelt. Mein kleiner Bruder war nicht gewollt und ich zog ihn die ersten drei Jahre groß.
Ich wickelte ihn, habe ihn gefüttert, gebadet und mit ihm gespielt. Dann kam dessen Vater ins Gefängnis und meine sogenannte Mutter lernte wieder einen Mann kennen. Ich musste für diesen Mann mein Zimmer opfern, wurde mit meinen kleinen Brüdern in ein Zimmer gesteckt. Es wurde immer schlimmer. Mit Freunden durfte ich im Sommer nicht ins Freibad, ich musste auf meine Brüder aufpassen. Jetzt fing es an, dass mir meine Mutter zu verstehen gab, dass ich nichts wert sei. Dies sagte sie mir regelmäßig. Ich sei hässlich und würde nichts taugen. Ich würde mich an ihre Männer ran machen. Ich war 8 oder 9 Jahre alt, als ich mir dies anhören musste. Mein Selbstwertgefühl sank Tag für Tag, Jahr für Jahr. Ich war nicht mehr in der Lage auf Menschen zuzugehen, ich hatte Angst was falsches zu sagen, ich schämte mich. Man sperrte mich im Winter bei Schnee vor die Haustür, bekleidet mit nur einem Schlafanzug und Hausschuhen. In den Keller wurde ich ebenfalls gesperrt. Oft bin ich von zu Hause abgehauen, zu meinem leiblichen Vater. Mit der Polizei wurde ich dann wieder zurück gebracht. Es hagelte nur noch Schläge ins Gesicht. Man verging sich sexuell an mir. Meine Mutter hasste mich immer mehr. Mit dem Kochlöffel schlug sie mir so lange auf den Po, bis der Löffel kaputt ging. Ich konnte nicht mehr sitzen vor lauter Schmerzen. Nach außen tat sie so, als sei alles perfekt. Sie schlug an einem Tag mal so heftig auf mich ein, dass ich dachte sie würde mich totschlagen. Hatte ich schlechte Noten, bekam ich Schläge dafür. Die Unterschrift fälschte ich dann, weil ich ihr meine Noten nicht mehr zeigen wollte. Ich fing an zu klauen, nur um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Ich bekam diese ja nicht mehr. Ich war nur noch eine Last für sie. Sie verschenkte meine Spielsachen, die ich von meiner Tante bekam, mein erstes Fahrrad verschenkte sie ebenfalls. Ich durfte keinen Geburtstag feiern. Dann wollte sie mich ins Heim stecken und meine Tante nahm mich bei sich auf. Mir wurde verboten, mit meinen Brüdern zu spielen. Sie fing mich mitten auf der Straße ab, schrie mich an ich solle mich von den beiden fern halten und schlug mir ins Gesicht. Ich hatte Angst vor ihr. Meine Tante, die mich aufnahm, sah ich als meine Mama. Sie gab mir Liebe, Zuneigung und zeigte mir, dass ich auch was wert bin. Als mein Bruder mit 18 Jahren starb, gab ich mir die Schuld dafür nicht da gewesen zu sein. Ihm hatte man, nach seinem 18. Geburtstag, einen Einbruch angehängt. Sogenannte Freunde behaupteten, er wäre in diesen Laden eingestiegen und hätte die Kassen leer geräumt. Mein Bruder war das aber nicht, auch wenn er, wie ich, ein gebranntes Kind war. Man schlug ihm einen Zahn aus, nur weil meine Mutter total überfordert war und ihr dritter Mann gerne zuschlug.
Meine Brüder waren so klein und hilflos. Wir hatten alle Angst. Lachte mein kleiner Bruder am Mittagstisch, bekam er eine geknallt. Da er darüber lachte, wurde er verprügelt. Als ich kurz vor Kevins tot noch mit ihm sprach, erzählte er mir, wie krank beide sind…. dass dieser Mann ihm mit voller Wucht ins Gesicht schlug und er einen Zahn rausgeschlagen bekommen hatte. Kevin saß mal im Gefängnis, weil er einer Frau die Tasche geklaut hatte. Ich hatte damals über 100 km weit weg von Mannheim gelebt und bekam da auch nicht mehr viel mit. Ich rief regelmäßig meinen Bruder an, bot ihm Hilfe an, aber er war sich zu stolz dafür dies von seiner großen Schwester anzunehmen. Danny war ein Mama Kind, obwohl er nicht gewollt war. Heute ist er 29 Jahre alt und hat sich nicht großartig geändert. Auf ihn war und ist bis heute kein Verlass. Er. lügt viel und ich habe seit über einem halben Jahr keinen Kontakt mehr.
Kevin kam damals in die U-Haft, da man der Meinung war, er würde abhauen. Meine Mutter und ihr toller Mann waren auf dem Campingplatz und Kevin in der U-Haft. Man hatte verzweifelt versucht sie zu erreichen, um mitzuteilen, dass ihr Sohn im Gefängnis ist. Freitags wurde er geholt und sonntags erhängte er sich mit seinem Gürtel, den man ihm nicht wegnahm, in der Haft. Erst montags erfuhr sie davon, dass er im Krankenhaus auf der Intensivstation liegt. Mein kleiner Bruder Danny rief mich montags nachmittags an und erzählte mir unter Tränen, dass Kevin im Sterben liegt. Ich stand unter Schock und bat eine Freundin mich nach Mannheim zu fahren. Den Anblick, mein Bruder so da liegen zu sehen, ließ mich nur noch weinen. Ich rief bei der Arbeit an und hab mich krankschreiben lassen. Von Montag bis Donnerstag wachte ich an seinem Bett. Meine Mutter ging lieber nach Hause, um dort zu schlafen. Ich schlief am Bett, mit seiner Hand in meine. Es gab Streit zwischen mir und meiner Mutter im Krankenhaus, weil sie erzählte, Kevin wäre mir nie wichtig gewesen und ihr Mann war der Meinung, dass es doch meine Aufgabe sei, meine Mutter in den Arm zu nehmen. Ich fragte, ob er sie nicht mehr alle hätte, nach allem was mir angetan wurde sei es nicht meine Aufgabe auf sie zu zugehen.
Auf jeden Fall blieb ich die ganze Zeit an seiner Seite. Ich roch schon nicht mehr so toll, da ich auch tagsüber lieber bei ihm blieb, als mich zu waschen.
Es mag sich jetzt komisch anhören, aber ich gab die Hoffnung nicht auf, dass er wieder wach wird.
Er sah schlimm aus, aufgedunsen, die Zunge war auch richtig angeschwollen. Und dann noch der Riemenabdruck vom Gürtel am Hals.
Ich ging Donnerstag morgens dann schnell nach Hause zu meiner Tante und duschte mich. In diesem Moment ,kam der anruf, dass man die lebenserhaltenen Maschinen abschaltet. Der Gehirntod wurde festgestellt. Ich fuhr wie eine blöde durch die Stadt, um schnell im Krankenhaus zu sein, um zu meinem Bruder zu kommen. Es wurde für ihn gebetet und als der Pfarrer damit fertig war, rollte über Kevins Wange eine Träne. Es tut jetzt noch weh darüber zu schreiben. Die Maschinen wurden abgestellt, aber sein Herz war stark und somit dauerte es sehr lange, bis es aufgehört hatte zu schlagen. Auf der Beerdigung machte meine Mutter einen riesen Aufstand. Sie schrie rum, der leibliche Vater von Kevin und Danny hätte hier nichts zu suchen. Sie konnte sich noch nicht mal an dem Tag zusammen reißen. Ich wurde Wochen danach, massiv von ihr bedroht, dass ich nicht ans Grab dürfe etc. Sie stieg hinten in mein Auto ein, schrie mich an und drohte mir. Ich ging zu einem Anwalt und ließ ihr eine einstweilige Verfügung zu kommen, dass sie sich mir nicht mehr nähern darf. Kevin hinterließ einen Zettel kurz vor seinem Ableben, darauf stand, dass es ihm leid tut. Kevin schrie förmlich nach der Liebe unserer Mutter, doch diese hatte nix außer Hass und Schläge übrig. Das erste halbe Jahr nach seinem Tod, war ich nicht mehr in der Lage arbeiten zu gehen. Ich hatte Albträume ohne Ende, dass er mir die schuld an seinem Tod gäbe. Ich wollte nachts nicht mehr schlafen, wachte weinend aus den Träumen auf und somit machte ich die Nacht zum Tag. Ich ging zum Psychiater, bekam Medikamente verschrieben, damit ich nachts wieder schlafen konnte. Meiner Tante ging es dann auch immer schlechter. Mein Bruder war gerade mal einen Monat 18 Jahre alt. Meine Tante verstarb mit 92 Jahren, nur zwei Jahre danach. Es ging zum zweiten Mal eine Welt für mich unter und ich dachte, ich würde nie wieder aus dieser Trauer kommen.
Als ich 2007 mit meiner Tochter schwanger war, zog ich wieder zurück nach Mannheim. Hatte Kontakt zu meinem kleinen Bruder Danny. Meine Mutter wollte mich dann auf einmal sehen. Ich hatte ein schlechtes Gefühl zu ihr zu gehen, hatte es aber meinem Bruder zuliebe getan. Hochschwanger und wenige Wochen vor der Geburt ging ich auf Kaffee und Kuchen dorthin. Sie fragte mich, ob ich mir sicher sei, dass es ein Mädchen wird. Ich sagte ihr, dass ich mir so sehnlichst ein Mädchen gewünscht habe und sie auch eins wird. Da meinte sie nur zu mir, dass sie dies auch tat, bevor sie dann ihre Jungs bekam. Diese Aussage war wie ein Schlag ins Gesicht, damit machte sie mir nochmal klar, dass sie mich nicht wollte. Ich brach dann für ein paar Jahre den Kontakt wieder ab. Vor einem Jahr hatten wir dann wieder Kontakt. Ich habe sie zur Rede gestellt, was sie mir alles angetan hatte und sie gab es unter Tränen zu, auch dass sie das alles nicht mehr rückgängig machen kann. Ich gab ihr eine Chance und sagte ihr, dass ich es nie im Leben verzeihen kann, was sie mir angetan hatte.
Doch letztes Jahr, bei der Einschulung von meiner Tochter brach ich endgültig den Kontakt ab. Auch zu meinem Bruder. Ich könnte dir noch so viel über diese kaputte Familie erzählen, aber dann wäre das ein dickes Buch. Ich kann dir nur eins sagen, dass diese Frau es nie mit der Wahrheit hatte und mich schon von klein auf als Lügner hinstellte. Mein Bruder, das typische Mama-Kind, lebt heute noch mit ihr in einem Haushalt. Ich dagegen bin froh, beide los zu sein. Es ist einfach zu viel in dem Jahr vorgefallen, dass ich ohne beide viel besser lebe. Mit meinem verstorbenen Bruder habe ich Frieden geschlossen. Er kam mir noch einmal im Traum vor, schaute mich zufrieden an und ging weg. Ich rief ihn ihm Traum, aber er lief weiter. Meine Tante erscheint mir oft im Traum. Sie ist der Mensch, der mich geliebt hat so wie ich bin. Sie fehlt mir so unendlich, mein Bruder auch. Ab und zu sitze ich einfach nur da und weine…
Ich träumte oft von meinem Bruder, wie er mir die Schuld gab und mich umbringen wollte. Auch er wurde damals ins Heim gesteckt. Er wurde von diesem Mann verprügelt der nicht sein leiblicher Vater war.
In der Nachbarschaft wusste man davon, dass sie ihre Kinder misshandelten, aber alle schauten weg…
Es war im Leben immer sehr schwer für mich. Da ich mich hässlich fand, zog ich weite Sachen an, versteckte mich dahinter. Konnte nie meine Meinung sagen ohne Angst zu haben ich würde was falsches sagen und man würde mich schlagen. Mit den Jahren, lernte ich damit umzugehen, mich zu öffnen und über die schlimme Kindheit zu sprechen. Ich liebte immer Kinder, hatte aber immer Angst selbst welche zu bekommen. Die Angst so zu werden, wie sie es war. Mit 29 Jahren, bekam ich meine Tochter, und wusste, ich bin nicht so wie sie. Mit 35 Jahren bekam ich meinen Sohn. Meine Tochter ist heute 7 Jahre alt und mein Sohn wird 2. Ich wurde, bevor ich Kinder bekam, immer stärker, habe meine Mutter zur Rede gestellt, ihr meine Meinung gesagt und somit vermittelt, das ich keine Angst mehr vor ihr habe.
Ich bin nicht wie meine Mutter und ich würde solche Grausamkeiten nie meinen Kindern antun… das hat keine kleine Kinderseele verdient.
Meine Mutter lebt seit Jahren nicht mehr mit dem Mann zusammen,der uns ebenso misshandelte wie sie uns. Er hat ihr einen Berg voll Schulden hinterlassen. Zur Rechenschaft wurde keiner gezogen. Ich habe nie Anzeige erstattet. Denn Gottes Mühlen mahlen langsam, aber gerecht. Jeder bekommt seine Strafe. Der eine früher, der andere später.
Heute bin ich 37 Jahre alt, und kann von mir mit voller stolz sagen, es geschafft zu haben mit dieser Grausamkeit umgehen zu können . Es hat mich nur noch stärker gemacht. Vergessen ist es nicht aber es schmerzt auch nicht mehr. Denn diese Person ist einfach nur armselig und wird auch arm und alleine mal sterben. Mein Name ist Melanie.