Das ist die Geschichte der kleinen Maya aus Aldingen. Sie wurde nicht einmal zwei Jahre alt. Das kleine Mädchen starb langsam und qualvoll. Ihre Mutter hatte die Wohnung verwahrlosen lassen, Maya und ihre Geschwister sich selbst überlassen. Die kleine Maya ist verhungert und verdurstet.
Ab Mitte Mai 2012 waren Maya und ihre beiden Geschwister, im Alter von drei und acht Jahren, die meiste Zeit sich selbst überlassen. Mayas acht Jahre alter Bruder musste die Betreuung seiner beiden Geschwister übernehmen. Da Mayas Mutter die Einkäufe von Lebensmitteln weitgehend eingestellt hatte, standen dem Jungen zur Versorgung der Geschwister nur Leitungswasser und trockenes Toastbrot zur Verfügung.
Mayas Mutter hatte ihre drei Kinder in der Nacht vom Samstag auf Sonntag und den Sonntagvormittag wieder einmal allein gelassen. Als Mayas Mutter am Pfingstsonntag, den 27. Mai 2012, in die desolate Wohnung zurück kehrte, fand sie ihre kleine Tochter leblos im Bettchen vor. Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod von Maya feststellen. Der Leichnam von Maya wurde als verwahrlost beschrieben.
Mayas Geschwister wurden vorerst in einer Pflegefamilie untergebracht. Beide Kinder waren traumatisiert und wurden psychologisch betreut.
Mayas Mutter erlitt einen Schock und wurde nach Erlass des Haftbefehls in einem Gefängniskrankenhaus untergebracht.
Maya starb laut Obduktion an einem Herz-Kreislaufversagen, aufgrund eines Flüssigkeitsmangels und starker Auszehrung. Zum Zeitpunkt ihres Todes wog Maya nur noch 7 Kilo.
Die Familie wurde in den Monaten vor Mayas Tod bereits durch das Jugendamt betreut. Es soll allerdings ebenso beim letzten Termin am 21. März 2012 keine Hinweise auf eine Unterversorgung von Maya gegeben haben. Anfang und Mitte Mai 2012 sollten weitere Termine stattfinden, welche Mayas Mutter aber nicht wahrnahm.
Heute lebt Mayas Bruder in einer Wohngemeinschaft. Dort wird er wahrscheinlich den Rest seiner Kindheit und Jugend verbringen. Er leidet an einer schweren psychischen Störung, weil er das Sterben seiner kleinen Schwester hilflos mit ansehen musste. Keine Pflegefamilie ist mehr in der Lage, angemessen mit ihm umzugehen.
Beisetzung:
Maya wurde am 06. Juni 2012 auf dem Friedhof in Spaichingen beigesetzt.
Gerichtsurteil:
Mayas Mutter wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassung, in Tateinheit mit Misshandlung von Schutzbefohlenen und in Tateinheit mit Verletzung der Fürsorgepflicht zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht gab bei der Urteilsverkündung an, dass es keine Beweise dafür gegeben habe, dass Mayas Mutter den Tod ihres Kindes wollte.