Max

Das ist die Geschichte von Max aus Berlin-Hellersdorf. Er wurde am 13. März 2013 geboren. Drei Tage hielt das Frühchen mit nur 1400 Gramm, an seinem Leben fest, bevor Max den Kampf verlor und am 15. März 2013 starb.

Max Mutter bekam bereits im Alter von dreizehn Jahren ihr erstes Kind. Drei Jahre später kam ein weiteres zur Welt. Um diese beiden Kinder konnte sie sich nicht ausreichend kümmern und ihre beiden Söhne, nun mittlerweile drei und sechs Jahre alt, wurden in Pflegefamilien untergebracht.

Im Jahr 2012 wurde sie erneut schwanger, allerdings lebte sie nicht mit dem Vater des Kindes zusammen, sondern mit ihrem neuen Lebensgefährten. Aber dieser wollte Max ebenso, er wollte sich um ihn kümmern und lieben als wäre er sein leiblicher Vater.

Max erblickte nicht in einem Kreissaal das Licht der Welt  Er wurde im Verborgenen, in der heruntergekommen Zweizimmerwohnung in der Badewanne von seiner Mutter zur Welt gebracht. Der kleine Junge wurde viel zu früh geboren, wog nur 1400 Gramm und war gerade einmal 40 Zentimeter groß. Ein kleines zerbrechliches Leben. Aus diesem Grund hätte Max sofort ärztlich versorgt werden müssen. Max war zu schwach, um von der Brust seiner Mutter trinken zu können. Daher versuchten die Eltern ihm einen Tag später abgekochtes Wasser aus einer Flasche anzubieten, jedoch schaffte Max nur drei Schlückchen hieraus aufzunehmen. Daraufhin kaufte der Lebensgefährte Babyanfangsmilch, aber auch diese konnte Max nicht zu sich nehmen. Seine Atmung verlangsamte sich bereits, der ohnehin schon schwache Max wurde noch schwächer. Trotz seines bedrohlichen Zustandes suchte seine Mutter keinen Arzt auf, denn sie war nicht krankenversichert und ohnehin wäre ein Arztbesuch laut späteren Aussagen zu teuer gewesen. Max kämpfte um sein kleines Leben, er schrie und wimmerte vor Hunger, doch wurde dies von seinen Eltern nun ignoriert. Am 15. März 2013 versagten seine Kräfte und gegen 21 Uhr war Max verstummt, blau angelaufen und bewegte sich nicht mehr. Ein Wiederbelebungsversuch des Lebensgefährten scheiterte.

Nachdem Max Eltern bewusst geworden war, dass ihr kleiner Sohn nicht mehr lebte, legten sie seinen Leichnam ins Gefrierfach, damit er so blieb wie er war. Sie holten ihn sogar immer wieder heraus, um mit ihm zu kuscheln.

Nach zehn Tagen schließlich, kauften sie für Max blaue Babysachen und eine Mütze, mit der Aufschrift „Mamis Liebling“ und vergruben Max eingepackt in einer Mülltüte in einem Waldstück, unter einem einzeln stehenden Baum. Kaum 150 Meter Luftlinie war nun das Grab von Max von der Wohnung seiner Eltern entfernt. Max´ Stiefvater sagte, dass sie immer sehen wollten, wo er sei.

Am 09. April entdeckten Spaziergänger den kleinen Max.

Beisetzung:
Die Beerdigung für Max wurde von Polizisten organisiert. Am 30. April 2013 wurde Max auf dem Friedhof in Biesdorf unter Birken nahe eines Goldfischteiches beigesetzt. Ruhe in Frieden kleiner Max.
Die Polizisten, die sich für die würdige Beisetzung von Max eingesetzt hatten, wollten damit auch ein Zeichen setzen! Gegen das Wegschauen!

Gerichtsurteil:
Zu Beginn wollte die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haft wegen Mordes aus Grausamkeit und niedrigen Beweggründen fordern, änderte das aber dann in Totschlag und forderte für beide 7 Jahre Haft.
Max Mutter wurde aufgrund von Körperverletzung mit Todesfolge zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, sein Stiefvater wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr und durfte sich nach sechs Monaten in Untersuchungshaft wieder in Freiheit begeben und dort bewähren.
Die Richterin sprach bezeichnende Worte von zwei schwachen Menschen die annahmen, zusammen würde aus schwach ein stark werden!