Luca-Elias

Dies ist die Geschichte von Luca-Elias aus Wien. Er starb am 03.11.2007 im Alter von 1,5 Jahren an den Folgen der Misshandlung und der sexuellen Gewalt durch den Lebensgefährten seiner Mutter.

Luca wurde am 07.05.2006 in schwierige Verhältnisse geboren. Seine Mutter, zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt, hatte bereits drei Jahre zuvor eine Tochter geboren. Der Vater dieses Kindes wurde jedoch zwischenzeitlich wegen Raubes gerichtlich belangt. Zwar lebte sie mit Lucas Vater noch in einer Beziehung. Diese zerbrach jedoch, als Luca neun Monate alt war im Februar 2007.

Einen Monat später lernte die Mutter beim Aufbau ihrer neuen Küche ihren neuen Partner kennen. Die beiden wurden rasch ein Paar und der Lebensgefährte kam in Kontakt mit ihren Kindern.

Nur vier Monate später, Luca war zu diesem Zeitpunkt vierzehn Monate alt, traten erstmals Verletzungen an seinem Gesäß und im Kopfbereich auf. Scheinbar ahnungslos suchte die Mutter mit ihrem Sohn das Krankenhaus auf. Dieses schaltete umgehend die Jugendwohlfahrt ein, da ihrer Ansicht nach eine Misshandlung zweifelsfrei feststand. Nach Beratungen und Untersuchungen sah die Behörde keine Jugendwohlgefährdung, verbot der Mutter jedoch ihren Partner ohne Einverständnis der Behörde zu besuchen. Zudem musste sie Luca zweimal wöchentlich bei einem Kinderarzt vorstellen und erklärte sich damit einverstanden, ambulante Hilfsmaßnahmen zu ergreifen. Nach drei Monaten wurde diese Maßnahme gelockert und Luca musste lediglich einmal monatlich zum Kinderarzt.

Anfang Oktober wurde der Jugendwohlfahrt ein Verstoß gegen die Auflagen gemeldet – die Mutter hielt sich ohne Absprache bei ihrem Freund auf und wurde aufgefordert, umgehend zurückzukehren.

Zwei Tage später wurde Luca erneut in der Kinderklinik vorstellig, da der Mutter ein schmerzender Arm und blaue Flecken auf der rechten Körperseite aufgefallen waren. Sie erklärte dies mit einem Sturz aus dem Bett auf Spielzeugsteine zwei Tage zuvor. Am schmerzenden linken Arm waren Elle und Speiche gebrochen. Der Geschichte der Mutter wurde Glauben geschenkt, nähere Untersuchungen fanden nicht statt.

Nach erneuter Prüfung des Falls wurde am 30.10.2007 die Besuchsregelung aufgehoben – die Mutter musste Besuche bei Ihrem Freund nun nicht mehr absprechen, sollte dennoch weiter regelmäßig kontrolliert werden.

Der Bruch von fünf Rippen, eine Woche vor der Änderung der Besuchsregelung, wurde erst später während der Obduktion festgestellt.

Ebenso wurden nach Lucas Tod Knochenbrüche diagnostiziert, die aus dem August des Jahres stammten.

Nachdem die Regelung aufgehoben war, fuhr die Mutter ihren Partner tags darauf besuchen und nahm ihre Kinder mit.

Am 01.11.2007 wurde Luca mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er zwei Tage später an einem Hirnödem verstarb. Noch während die Ärzte um das Leben des Kindes kämpften, wurden die Mutter und ihr Lebensgefährte festgenommen.

Die Obduktion des Jungen ergab, dass sein After unnatürlich geweitet war. Dort fanden sich ebenso Reste von Ejakulat. Die Rippenbrüche entstanden mutmaßlich beim Eindringen und Stoßen während des Missbrauchs. Der Unterarm kann ebenfalls während eines solchen Vorgehens gebrochen worden sein, ein Umherschleudern wäre ebenso denkbar gewesen.

Am 05.12.2007 fand eine Gedenkfeier für Luca in Wien statt, die sein leiblicher Vater organisiert hatte. Es nahmen trotz enormer medialer Aufmerksamkeit lediglich 50 Personen teil.

Beisetzung:
Nachdem sein Vater mit den Angehörigen dreimal vergeblich vor dem Friedhof wartete, da die Beerdigung zu den jeweiligen Zeitpunkten stattfinden sollte, wurde Lucas Urne letztlich am 18.12.2007 in Achenkirch beigesetzt.

Gerichtsurteil:
Der Täter erhielt aufgrund des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen mit Todesfolge eine lebenslange Haftstrafe mit der Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Die Mutter wurde zu einem Jahr unbedingter Haft verurteilt. Eine Revision bestätigte dieses Urteil.

Eine Sozialarbeiterin der Jugendwohlfahrt wurde zu einer Geldstrafe verurteilt, die in zweiter Instanz aufgehoben wurde.