Dies ist die Geschichte von Justin. Der kleine Junge starb am 18. November 2005 im zarten Alter von sieben Monaten. Er war von seinem Vater lebensgefährlich mit heißem Wasser verbrüht worden und erlag nach einem 15-stündigem Todeskampf seinen Verletzungen.
Justin lebte mit seinem arbeitslosen Stiefvater und seiner Mutter zusammen in Bochum. Von beiden wurde er nie geliebt und nur als störend empfunden. Schon mit sechs Wochen musste der kleine Justin mit einem Oberschenkelbruch im Krankenhaus behandelt werden. Obwohl die Mutter behauptete, Justin hätte nur einen kleinen Unfall gehabt, glaubten ihr die Ärzte nicht. Es wurden eindeutige Verletzungen gefunden, die auf eine Misshandlung hindeuteten. Man beauftragte das Jugendamt, ein Auge auf die Familie zu werfen. Doch das Jungendamt kam viel zu selten, um die grausamen Umstände in der Familie beurteilen zu können.
So musste Justin weiter leiden. Wurde weiter gequält. Nachbarn und weitere Familienmitglieder wussten angeblich nichts und auch das Jugendamt versagte auf ganzer Linie.
Am 17. November 2005 sollte Justin von seinem Stiefvater geduscht werden. Weil der kleine Justin aber zappelte und unruhig war, hielt ihn sein Stiefvater einfach für mehrere Minuten den 60 Grad heißen Wasserstrahl ins Gesicht.
Laut seinen Angaben ging er davon aus, dass das warme Wasser Justin beruhigen würden.
Justin schrie und brüllte vor Schmerz. 35 Prozent seiner Haut wurde verbrüht, fiel teilweise in Fetzen ab und legten das bloße Fleisch darunter frei. Doch auch das beunruhigte Justins Stiefvater nicht weiter . Er ließ Justin einfach schreien.
Niemand holte Hilfe. Niemand kümmerte sich um den wimmernden Justin. Nicht einmal seine Mutter. Man versuchte zwar noch, die Wunden mit Brandsalbe zu behandeln, aber dies brachte natürlich keinen Erfolg. Seine Eltern hätten Justin dringend in ein Krankenhaus bringen müssen, doch das hat niemand von beiden getan.
Nach 15-stündigem Todeskampf starb Justin qualvoll an Herz-Kreislauf Versagen. Erst dann wurde der Notarzt alarmiert. Doch jede Hilfe kam zu spät für Justin.
Bei der anschließenden Obduktion wurden neben den Verbrühungen und der Todesursache noch mehrere Knochenbrüche und Verletzungen an Justin festgestellt. Demnach war Justin sehr wahrscheinlich seit seiner Geburt Misshandlungen ausgesetzt gewesen.
Gerichtsurteil:
Justins Stiefvater wurde am 05. März 2007 wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt und seine Mutter wegen Mordes durch Unterlassen zu einer elfjährigen Haft.
Die Mitarbeiterin des Jugendamts wurde wegen geringer Schuld zu einer Geldstrafe von 1.500 EURO verurteilt.