Jayden-Niklas & Felicitas

Dies ist die Geschichte von Jayden-Niklas und Felicitas aus Suhl. Jayden-Niklas wurde 2 Jahre und Felicitas nur 6 Monate alt. Die Geschwister starben am 27. August 2013.

Der Vater der beiden war nach Angaben der Mutter immer ein liebevoller Vater gewesen. Nach drei Jahren Beziehung jedoch wurde er immer eifersüchtiger und begann, sie ständig zu kontrollieren. Daraufhin wollte sie sich trennen, doch der Vater der beiden drohte damit, sich umzubringen, falls sie das tun sollte.

Irgendwann erreichte der Disput seinen Höhepunkt, und ab da stand für die Mutter die endgültige Trennung fest.

Eines Abends kam der Vater spät nach Hause, die Mutter und die beiden Kinder schliefen schon. Sohn Jayden-Niklas bei der Mama im Schlafzimmer und die kleine Felicitas lag in ihrem Kinderzimmer. Der Vater holte die Kleine aus ihrem Bett und ging mit ihr ins Schlafzimmer, als der Junge wach wurde. Der Mutter sagte er, sie solle weiterschlafen, er würde sich um die Kinder kümmern und mit den beiden auf der Couch schlafen.

Als die Mutter am nächsten Morgen aufwachte, wunderte sie sich über die Stille im Haus. Sie ging ins Wohnzimmer und fand ihre beiden Kinder leblos auf dem Sofa liegend. Vom Vater der beiden keine Spur, nur ein Zettel lag auf dem Tisch, auf dem stand, dass sie ihm ja keine Wahl gelassen habe und er sich und die Kinder hätte schützen müssen.

Die Ermittlungen ergaben später, dass der Vater die Kinder im Schlaf erstickt hatte. Der kleine Jayden-Niklas habe wohl noch versucht, sich zu wehren, hatte aber gegen seinen Vater keine Chance gehabt. Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung fand man kurz darauf die Leiche des Vaters im Wald, in dem er sich erhängt hatte.

Erst im Nachhinein wurde der Mutter bewusst, dass es Anzeichen dafür gab, was der Vater vorhatte. Er wirkte an dem Tatabend offenbar klarer und trotz der bevorstehenden Trennung gefasster als sonst zuvor. Den gleichen Eindruck hatte auch die Oma der Kinder, die den Vater an besagtem Abend noch gesehen hatte. Er habe ihr zum Abschied mitgeteilt, dass er nun „tun müsse, was er tun muss“. Die Mutter und auch die Oma der beiden Kinder machen sich bis heute immer wieder bittere Vorwürfe, dass sie die Anzeichen nicht früher richtig gedeutet hatten.

Die Mutter stand unter Schock und flüchtete zu ihren Eltern. In der Wohnung konnte sie alleine nicht bleiben, da die Gefahr bestand, dass sie sich selbst noch etwas antun würde.

Um das schreckliche Erlebnis verarbeiten zu können, richtete die Mutter später bei Facebook eine Gedenkseite für ihre Kinder ein. Die allermeisten Besucher dort gaben ihr Trost und Zuspruch, sprachen ihr Beileid aus. Es gab jedoch auch jene, die ihr die Schuld am Tod ihrer Kinder gaben. Es wurden sogar Gruppen gebildet, die sich gegen sie richteten und regelrechte Hetzkampagnen starteten. Zeitweise wurde ihr sogar der Tod gewünscht.

Diese Verleumdungen und falschen Anschuldigungen sind eine Form von Cyber-Mobbing und stellen eine Straftat dar. Die Mutter erstattete deshalb auch Anzeige gegen diese Personen.

Beisetzung:
Die beiden Kinder wurden auf dem Suhler Hauptfriedhof in aller Stille beigesetzt.