Dies ist die Geschichte von Jarri-Jarrell aus Berlin-Lichtenrade.
Der Junge war erst sieben Wochen alt, als er von seinem Vater misshandelt wurde und am 15. Oktober 2002 an den Folgen verstarb.
Der ursprünglich aus Texas stammende Mann, war als Soldat nach Deutschland gekommen.
Jedoch hatte er Probleme damit, sich unterzuordnen und wurde aus diesem Grund unehrenhaft
aus dem Dienst entlassen. Er zog daraufhin von Bayern nach Berlin zu seiner Freundin, Jarri-Jarrells Mutter. Als diese 18 Jahre alt war, kam das erste gemeinsame Kind, ein Mädchen zur Welt.
Ende August 2002 dann Jarri-Jarrell. Hauptsächlich kümmerte sich der Vater um die beiden kleinen Kinder, weswegen die Staatsanwältin später Überforderung als Motiv vermutete.
Die Nacht zum 13.Oktober 2002 verbrachte die Mutter im Kabarett. Der Vater war mit den Kindern allein zuhause.
Bei ihrer Heimkehr, fand die Mutter ihren Sohn mit angeschwollenem Gesicht und nach Luft ringend in seinem Bettchen vor. Der Vater erzählte ihr, er sei in der Nacht, im dunklen Flur, mit dem Säugling auf dem Arm über einen Rucksack gestolpert, und erklärte so die Verletzungen.
Der Junge wurde ins Krankenhaus gebracht, sein Vater wich nicht von seiner Seite, bis das Baby zwei Tage, am 15. Oktober 2002, später seinen Verletzungen erlag.
Bei der anschließenden Obduktion wurde festgestellt, dass der Schädel des Säuglings mehrfach gebrochen war. Zusätzlich schien es, als wäre ihm der Mund zugehalten worden. Aber auch ältere Verletzungen und Spuren von Misshandlung konnten nachgewiesen werden. Dem kleinen Jungen waren bereits wenige Tage nach seiner Geburt zwölf Rippen gebrochen worden. Zudem wies sein kleiner Körper zahlreiche blaue Flecken auf. Letztendlich starb er durch die Folgen stumpfer Gewalteinwirkung und Sauerstoffmangel.
Der Vater wurde umgehend festgenommen. Das ältere Kind vom Jugendamt in einer Pflegefamilie untergebracht, worüber sich die Mutter und der Anwalt der Familie sehr empörten. Ihrer Meinung nach gab es für solche Maßnahmen keinerlei Gründe.
Gerichtsurteil:
Wie sehr die Mutter von der Unschuld ihres Partners überzeugt war demonstrierte sie, indem sie ihn noch während der zehnmonatigen Untersuchungshaft heiratete. Er blieb bei seiner Geschichte, mit dem Baby auf dem Arm über einen Rucksack gestolpert zu sein, räumte aber ein, dass er vielleicht auf das Kind gefallen sein könnte.
Jedoch besagte ein Gutachten, dass die schweren Verletzungen, die der kleine Junge aufwies, nicht durch einen einfachen Sturz hätten verursacht werden können. Um derartig schwere Verletzungen herbei zu führen sei ein Sturz aus mindestens sieben Metern Höhe auf einen Betonfußboden nötig.
Es deutete viel mehr darauf hin, dass der Vater den Kopf des Kindes zwischen seinen Händen zusammengepresst hatte, bis dieser barst.
Die Anklage lautete Totschlag und schwere Körperverletzung.
Der Vater schwieg während der gesamten Verhandlung.
Auch Jarri-Jarrells Mutter, seine Oma und seine Tanten verweigerten jede Aussage.
Einige Nachbarn sagten aus, dass der Angeklagte stets ein liebevoller Vater und stolz auf seinen Sohn gewesen war. Andere wiederum gaben an, dass er auf Babygeschrei mit Jähzorn reagierte.
Im August 2003 wurde Jarri-Jarrells Vater zu sieben Jahren Haft verurteilt.