Das ist die Geschichte von Franziska, Lukas und Simeon aus Schönefeld (Dahme-Spreewald). Die drei Geschwister starben im Alter von elf, zehn und sechs Jahren am 24. September 2009.
Die Familie galt bei Nachbarn, Freunden und auch Arbeitskollegen als völlig unauffällig und absolut intakt. Eine sogenannte Bilderbuch-Familie. Die Mutter der drei Kinder wurde als gefestigt und in der Gemeinschaft als sehr engagiert beschrieben. Auch die Kinder seien immer nett, hilfsbereit und gut erzogen gewesen.
Allerdings litt die Mutter unter schweren Depressionen und war deswegen in ärztlicher Behandlung.
Am Mittag des 23. Septembers 2009 kehrte sie nach ihrer Arbeit als Sekretärin nach Hause zurück. Um 19.00 Uhr aß die Familie zu Abend und anschließend brachten die Eltern ihre drei Kinder zu Bett. Sie selbst legten sich gegen 22.00 Uhr schlafen. Irgendwann in der Nacht stand die Mutter auf, schrieb auf einen Abschiedsbrief mit folgenden Worten an ihren Mann: “Entschuldigung. Danke. Kannst nicht noch mehr helfen.” Danach weckte sie ihre drei Kinder und fuhr mit ihnen im Auto davon. Sie machte an einer Tankstelle halt, befüllte einen 20-Liter-Reservekanister und fuhr weiter, bis sie kurz vor dem Flughafen Schönefeld ihr Auto anhielt.
Die Mutter setzte sich vom Fahrer- auf den Beifahrersitz und verriegelte die Autotüren. Sodann rief sie ihren Mann an und sprach ihm eine Nachricht auf den Anrufbeantworter, dass sie nicht mehr kann und sich, aber auch die Kinder umbringen würde. Dies alles wäre nicht seine Schuld und er solle sich ein neues Leben aufbauen.
Gegen 2.30 Uhr schüttete sie den 20-Liter-Reservekanister im Auto aus und entzündete dieses. Drei Minuten später sah eine Passantin das brennende Auto und weitere drei Minuten später waren zwei Streifenwagen vor Ort. Die 800 Grad heißen Flammen zerstörten das Auto und eine halbe Stunde später, als das Fahrzeug endlich gelöscht war, konnten nur noch die vier verbrannten Körper geborgen werden.
Daheim klingelte um vier Uhr der Wecker des noch schlafenden Vaters. Er bemerkte, dass seine Frau und die drei Kinder verschwunden waren und hörte den Anrufbeantworter mit der Nachricht seiner Frau ab. Er informierte umgehend die Polizei und teilte mit, dass er die Befürchtung hege, dass seine Frau sich etwas antun wolle.
Doch zu diesem Zeitpunkt waren seine Frau und seine drei Kinder bereits nicht mehr am Leben.
Eine Obduktion ergab, dass die Kinder Benzindämpfe in den Lungen hatten, also zum Tatzeitpunkt noch lebten. Es wurden aber auch Tabletten in ihrem Mägen entdeckt. Anscheinend waren sie zum Tatzeitpunkt betäubt worden.
Beisetzung:
Am 07. Oktober 2009 fanden die Geschwister Franziska, Lukas und Simeon und auch ihre Mutter unter großer Anteilnahme ihre letzte Ruhe auf dem Friedhof der “Christus König Pfarrgemeinde” in Altglienicke.
Für die Mutter sprach der Weihbischof die folgenden Worte:
„Der Herr nimmt die Schuldigen und Unschuldigen auf…“