Daniel

Das ist die Geschichte von Daniel. Er starb am 12. Mai 2010 im Alter von zwei Jahren an inneren Blutungen.

Daniel lebte mit seiner Mutter und deren Lebensgefährten, sowie seinen drei Schwestern im Alter von acht, zehn und zwölf Jahren in Erkrath.

Daniel wurde öfters von dem Lebensgefährten der Mutter misshandelt. Daniels Mutter schwieg und suchte auch keinen Arzt auf, um die Verletzungen von ihrem Sohn behandeln zu lassen.

Daniels ältere Schwester vertraute sich vor dessen Tod bereits den Großeltern an und teilte ihnen die Verletzungen von Daniel mit. Leider wurden diese von den Großeltern nicht ernst genommen. Im Gegenteil, die Großeltern beschuldigten Daniels Schwestern für diese Verletzungen verantwortlich zu sein.

An seinem Todestag war Daniel in der Zeit von 13.15 Uhr bis 13.34 Uhr mit dem Lebensgefährten der Mutter alleine in der Wohnung. Weil Daniel angeblich mit Joghurt gekleckert haben soll, schlug der Lebensgefährte ihn so stark in den Bauch, womöglich sogar trat, dass ein Darmabriss im Bauch erfolgte und Daniel innerlich verblutete.

Um 13.30 Uhr rief der Lebensgefährte den Notarzt. Eine halbe Stunde lang versuchte der Notarzt Daniel zu reanimieren, leider konnte er ihn nicht wiederbeleben.

An Daniels Körper wurden zahlreiche Verletzungen festgestellt. Offenbar hatte der Lebensgefährte der Mutter Daniel bereits zwei Mal mit heißem Wasser den Rücken verbrüht. Laut Obduktion musste Daniel eine regelrechte Folter über sich ergehen lassen. Sein Körper war mit Wunden übersät. Er hatte zahlreiche Blutergüsse am ganzen Körper, am Kopf, im Genitalbereich und Hodenquetschungen. Weiterhin schwere Verletzungen an den Brustwarzen,welche ihm fast abgerissen wurden. Kaum eine Stelle an Daniels Körper war unverletzt.

Die Schwestern wurden nach dem Tod ihres Bruders in einem Heim untergebracht. Die Mutter verlor alles. Ihre Töchter, ihren kleinen Sohn, den sie doch so sehr gewollt hatte, den sie aber nicht schützte.

Gerichtsurteil:
Daniels Mutter wurde am 06.05.2011 zu zwei Jahren auf Bewährung und zu zweihundert Arbeitsstunden verurteilt, weil sie nichts gegen die Misshandlungen unternahm.

Der Lebensgefährte wurde wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu neun Jahren Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil wurde Revision eingelegt, die vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe allerdings verworfen wurde.