Das ist die Geschichte von Dania aus Flingern. Sie wurde zwei Jahre und zehn Monate alt. Sie starb am 16. Juni 2010. Sie wurde von ihrer paranoiden Mutter getötet.
Danias Eltern lernten sich während eines Urlaubs in ihrer Heimat kennen. Danias Vater lebte bereits in Deutschland und arbeitete in einem pharmazeutischen Betrieb. Anschließend holte er Danias Mutter mit nach Deutschland, beide heirateten im Jahr 2005 und wohnten in einem Mehrfamilienhaus in Flingern. Die kleine Dania wurde geboren und im Sommer 2010 sollte ihr Geschwisterchen zur Welt kommen. Nach der Geburt ihres zweites Kindes wollte Danias Mutter ihr Studium in Mathe und Infotechnik abschließen. Von Nachbarn wurde das Familienleben als sehr harmonisch und das Paar als sehr intelligent beschrieben.
Am 16. Juni 2010, Danias Mutter war im achten Monat schwanger, rief sie ihren Mann auf der Arbeit an und teilte ihm mit, dass sie Dania getötet habe und sie nun im Himmel sei. Sie forderte ihn auf nach Hause zu kommen, anderenfalls würde sie sich selbst töten.
Danias Vater raste nach Hause. In der Wohnung angekommen, blickte er auf ein Blutbad, seine Frau völlig durchgedreht, seine Tochter fand er nur noch zerstückelt vor. Seine Frau hatte der gemeinsamen Tochter erst den Hals durchtrennt und dann den kleinen Körper in mehrere Einzelteile zerlegt.
Danias Vater stand unter Schock, er versuchte die Polizei zu verständigen, verwählte sich jedoch mehrfach bis er irgendwie einen Bekannten erreichte. Dieser eilte zur Wohnung und informierte von dort aus die Polizei. Auch den eintreffenden Ermittlern stockte beim Anblick der Atem.
Später wurde klar, dass Danias Mutter schon seit Jahren unter einer paranoiden Psychose litt. Alles schien, als hätte sie die Krankheit im Griff. Wahrscheinlich ist aber, dass durch die zweite Schwangerschaft ein Krankheitsschub verursacht worden war. Laut einem Gutachter soll sie an dem Tag, an dem sie ihre kleine Tochter tötete, unter einer akuten Psychose gelitten haben. Am Tag der Tat glaubte Danias Mutter, sie würde vom Geheimdienst beobachtet und verfolgt und sie sah nur einen Weg, um ihre Tochter zu schützen, indem sie diese tötete. Ihr war nicht bewusst, was sie getan hatte.
Der Staatanwalt teilte mit, dass die Mutter der Meinung sei, ihre Tochter sei nun im Paradies.
Die Nachbarin, bei welcher Dania mit ihrer Mutter oft zu Besuch gewesen sei, äußerte sich fassungslos hinsichtlich der unbemerkten Erkrankung der Mutter.
Danias Vater wird den Tag, an dem er seine kleine Tochter tot aufgefunden hat, nie vergessen.
Es war ihm nicht vergönnt, seine Dania so in Erinnerung behalten zu dürfen, wie er sie kannte, als glückliches kleines Mädchen, welches er über alles geliebt hat.
Danias Mutter wurde nach der Tat in eine Psychiatrie eingeliefert, in welcher auch ihr zweites Kind zur Welt kam. Sie durfte es nicht behalten, es wurde in die Obhut des Vaters übergeben.
Ein Gutachter attestierte Danias Mutter Schuldunfähigkeit aufgrund der Schizophrenie. Die letzte Mitteilung über den Tod von Dania lautete dahingehend, dass ein ausführliches Gutachten erstellt werden sollte. Nach Erstellung des Gutachtens sollte beantragt werden, Danias Mutter dauerhaft in einer psychiatrischen Anstalt unterzubringen.