Amy-Marie

Das ist die Geschichte der vier Monate alten Amy-Marie aus Herford. Amys Geschichte ist etwas anders. Amy-Marie hatte eine Mutter, die sich gut um sie kümmerte und augenscheinlich einen anständigen Ersatzpapa.

Bis zu dem Tag, als Amys Mutter ihren Lebensgefährten für eine Nacht die Fürsorge für die kleine Amy-Marie anvertraute. Amys Mutter wollte mit ihrer Freundin einen Abend in der Disco verbringen.

In dieser Nacht, am 24. Februar 2011, wurde Amy-Marie von ihrem Ersatzpapa schwer sexuell misshandelt. Nach dem sexuellen Übergriff geriet er in Panik, denn Amy-Marie ließ sich nicht mehr beruhigen. Sie schrie und weinte. Er schüttelte Amy-Marie heftig und gab ihr mehrere Ohrfeigen. Er schlug ihr so stark gegen den Bauchraum, dass ihr Milz und Leber einrissen.

Nach der Tat rief er den Notarzt. Allerdings war es da schon zu spät. Die Polizei und der Notarzt trafen in der Wohnung ein. Es gelang dem Notarzt noch, Amy-Marie zu reanimieren. Jedoch verstarb das kleine Mädchen an den Folgen eines heftigen Schütteltraumas und an zentralem Herz-Kreislaufversagen wenig später im Krankenhaus.

Mitten in der Nacht wurde Amys Mutter dann vom Sicherheitspersonal der Disco zum Eingang gebeten. Am Eingang wurde Amys Mutter von Polizisten empfangen. Diese teilten ihr mit, dass etwas mit ihrer Kleinen passiert sei.

Auf dem Weg ins Krankenhaus erhielt die Mutter von ihrem Lebensgefährten noch zwei Kurzmitteilungen, in denen er ihr seine Liebe noch einmal gestand, aber auch mitteilte, dass es eine Katastrophe gegeben habe.

Gerichtsurteil:
Im ersten Prozess wurde Amys Peiniger nicht wegen Mordes wie von der Anklage gefordert, sondern wegen schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern und Totschlag zu 14 Jahren Haft verurteilt. Gegen dieses Urteil legte die Staatsanwaltschaft deshalb Revision ein. Da im Urteil die Möglichkeit einer Tötung aus niedrigen Beweggründen nicht erkennbar geprüft worden war, wurde der Revision statt gegeben.

Im zweiten Prozess 2012 verurteilte das Landgericht Bielefeld den Lebensgefährten wegen Mordes, da die Richter davon ausgingen, dass er den Tod der kleinen Amy-Marie billigend in Kauf genommen hatte.