Amélie-Céline

Dies ist die Geschichte von Amélie-Céline. Das kleine Mädchen starb am 29. Februar 2008 im Alter von nur 7 Monaten in einer Mutter-Kind-Einrichtung in Berlin-Reinickendorf. Amélie-Céline wurde von ihrem Vater erschlagen.

Amélie-Céline lebte mit ihrer Mutter in einer Mutter-Kind-Einrichtung. In einer solchen Einrichtung werden Frauen betreut, die aufgrund ihrer häuslichen Situation Hilfe benötigen. Im Falle der Mutter von Amélie-Céline wurde sie dort nach der Trennung von ihrem Freund aufgenommen, die direkt nach der Geburt von Amélie-Céline stattfand. Der Freund wurde mehrfach gewalttätig gegen sie und den zehnjährigen Sohn, der schlussendlich aus der Familie genommen wurde. Die junge Mutter wollte in der Mutter-Kind-Einrichtung zur Ruhe kommen und ihre psychischen Probleme therapieren.

Ihr Ex-Freund und Vater von Amélie-Céline hatte allerdings trotzdem das Recht, seine kleine Tochter alle 14 Tage abzuholen und den Tag mit ihr zu verbringen. Der Mann galt in der Nachbarschaft als übellaunig und alkoholabhängig. Im Umgang mit seiner Tochter stellte jedoch nie jemand etwas auffälliges fest.

Am 29. Februar 2008 erschien der Vater in der Wohnung seiner Ex-Freundin und seiner Tochter in der Mutter-Kind-Einrichtung. Eigentlich wollte er seine Tochter nur abholen, um mit ihr das Wochenende zu verbringen. Doch schon am Morgen hatte es zwischen Amélie-Célines Vater und ihrer Mutter während eines Telefonates eine Auseinandersetzung gegeben. Beim Aufeinandertreffen der beiden in der Wohnung entbrannte erneut ein Streit. Dieser eskalierte soweit, dass Amélie-Célines Vater die Mutter mehrmals schlug. In blinder Wut schnappte er sich sodann die kleine Amélie-Céline und schleuderte sie heftig auf den Boden. Erneut zog er sie hoch und warf sie weitere Male mit voller Wucht auf die Erde. Als das Mädchen bereits schwer verletzt war, griff er sie an den Beinen und schleuderte sie mit dem Kopf gegen die Kante einer Waschmaschine. Die Mutter war ihrem Ex-Freund körperlich unterlegen, völlig hilflos und konnte ihn somit nicht von der Tat abhalten, obwohl sie immer wieder versuchte, dazwischen zu gehen.

Ein Mitarbeiter der Einrichtung hörte den Streit, sein Büro lag genau unter der Wohnung. Er ging dazwischen und versuchte Amélie-Céline und ihrer Mutter zu helfen. Dabei wurde er selbst ins Gesicht geschlagen. Andere Mitarbeiter alarmierten inzwischen die Polizei und den Rettungsdienst. Als diese eintrafen, versuchten sie sofort, das kleine Mädchen zu reanimieren. Aber die Hilfe kam zu spät, es konnte nur noch der Tod festgestellt werden. Die Mutter wurde an diesem Tag schwer traumatisiert.

Sie hatte Amélie-Céline nicht retten können, weil sie ihrem Ex-Freund körperlich einfach unterlegen war.

Gerichtsurteil:
Im Prozess gestand der Vater von Amélie-Céline seine Tat. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung, durch welche er seit 1999 als arbeitsunfähig galt, fand der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In Folge einer bei ihm diagnostizierten Borderline-Persönlichkeitsstörung wurde der Vater für schuldunfähig erklärt und freigesprochen.

Der Verteidiger gab an, dass der Vater das Geschehene zutiefst bereue. Auch würde sich sein Mandant zwar an den Tathergang erinnern, allerdings fehle ihm die Erinnerung an die massgeblichen Augenblicke. Zudem, so der Verteidiger, hätte ein gesunder Mensch eine solche Tat nie begangen.

Der Vater wurde in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.