Das ist die Geschichte von Alexandras kurzem Leben. Nur sechs Wochen nach ihrer Geburt wurde sie am 06. Dezember 2007 von Polizeibeamten verhungert und verdurstet neben der Leiche ihrer Mutter aufgefunden.
Alexandras Mutter bewohnte in einem siebengeschossigen Haus ein Zwei -Zimmer-Appartement in Berlin-Charlottenburg. Sie war Sozialhilfeempfängerin und verdiente sich als Prostituierte noch etwas Geld dazu, wovon sie auch ihren Drogenkonsum finanzierte. Auch den Nachbarn fiel auf, dass Alexandras Mutter sehr viele Männerbekanntschaften pflegte. Der Vater von Alexandra war Libanese, allerdings bestand zu diesem nach der Geburt von Alexandra kein Kontakt mehr.
Die Schwangerschaft galt als Risikoschwangerschaft, da bei Alexandras Mutter eine niedrige HI-Viruslast festgestellt worden war. Auch war sie an Hepatitis C erkrankt. Während der Schwangerschaft mit Alexandra nahm ihre Mutter aber keine Drogen mehr zu sich. In Übereinstimmung mit dem Sozialdienst der Charité wurde beschlossen, dass Alexandra nach ihrer Geburt nicht von ihrer Mutter getrennt werden sollte. Von allen Beteiligten des Sozialdienstes habe Alexandras Mutter eine gute Prognose erhalten. Auch wurde die junge Frau nach der Geburt umfassend vom Jugendgesundheitsdienst und vom Jugendamt Charlottenburg-Wilmersdorf betreut.
Alexandras Mutter nahm die sodann vereinbarten Termine stets regelmäßig wahr. Auch bei den wöchentlichen Hausbesuchen durch eine Kinderkrankenschwester machte sie einen sehr gepflegten und zudem für ihre kleine Tochter engagierten Eindruck. Auf die Sozialarbeiter habe sie immer fürsorglich und zuverlässig gewirkt.
Nur am 06. Dezember 2007 versäumte die Mutter einen Termin. Gegen 15 Uhr suchten Mitarbeiter des Jugendamtes die Wohnung auf und alarmierten die Polizei und Feuerwehr, als die Tür nicht geöffnet wurde.
Alexandra und ihre Mutter wurden tot aufgefunden. An der jungen Frau wurden frische Einstichspuren an den Armen sowie Spritzbesteck entdeckt. Eine umgehende Obduktion ergab, dass sie an einer Überdosis Heroin gestorben war. Nachdem sie an der Droge verstorben war, war niemand mehr da, der sich um die kleine Alexandra hätte kümmern können. Alexandra verdurstete neben der Leiche ihrer Mutter.
Die Mutter hatte sich aus Versehen die tödliche Dosis injiziert, denn ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.
Nach Polizeiangaben wurde sie am 30. November 2007 das letzte Mal lebend gesehen.