Das ist die Geschichte der dreijährigen Ceylan. Ceylan starb am 22.04.2002, sie wurde von ihren Eltern zu Tode geprügelt.
Die kleine Ceylan lebte mit ihren Eltern und ihrem Bruder zusammen in einer Wohnung in Duisburg. Da aber mehrfach Spuren von Misshandlungen bei Ceylan festgestellt worden waren, wurde sie für einige Monate durch das Jugendamt in einem Heim untergebracht. Dort ging es Ceylan ausgesprochen gut, sie erholte sich von ihren Narben und lernte wieder zu lachen. Kurz vor Weihnachten 2001 kehrte Ceylan auf Intervention des Jugendamtes und gegen den Willen der Familienhilfe in ihre Familie zurück.
In den kommenden Wochen musste Ceylan in ihrer Familie erneut viel Schmerz und Leid ertragen, denn ihre Eltern verfielen wieder in alte Muster. Ceylan wurden neue körperliche sowie seelische Narben zugefügt, ihr erst wieder gewonnenes Lächeln verschwand.
Vier Monate später, am Morgen des 22.04.2002, alarmierten Ceylans Eltern den Notarzt. Dieser fand Ceylan abgemagert auf neun Kilo vor. Ihr Körper war übersät mit blauen Flecken, Striemen und den Abdrücken einer Gürtelschnalle, kaum eine Stelle an ihrem Körper war noch unversehrt. Für Ceylan kam jede Hilfe zu spät.
Die Obduktion ergab später, dass Ceylan an einer Fett-Embolie als Folge der heftigen Schläge auf ihren kleinen Körper verstarb. Fettgewebe gelangte in ihr Blut, dadurch in die Lungenarterie, wodurch Ceylan qualvoll erstickte.
Gerichtsurteil:
Ceylans Mutter nahm im Prozess alle Schuld auf sich. Mit Ceylan habe sie sich überfordert gefühlt und aus Angst, man könne ihr Ceylan wieder wegnehmen, habe sie, da Ceylan wieder nicht essen wollte, so lange mit einem Gürtel auf Ceylan eingeprügelt, bis sich ihr kleines Mädchen nicht mehr bewegte.
Ceylans Vater stellte sich als treusorgenden Familienvater dar, der stets viel gearbeitet habe und dadurch kaum zu Hause gewesen sei. Zudem hätte er niemals aggressive Handlungen seiner Frau gegenüber den Kindern festgestellt.
Das Gericht schenkte allerdings den Aussagen der Mutter keinen Glauben. Der Richter war davon überzeugt, dass Ceylans Vater ebenfalls regelmäßig seine Tochter prügelte und ihr auch an ihrem Todestag die tödlichen Verletzungen mit dem Gürtel zugefügt hatte. Ganz nach dem Motto: „Was mit Worten nicht gelingt, wird mit der Hand gemacht!“
Ceylans Vater wurde zu einer Freiheitsstrafe von zehn Jahren, Ceylans Mutter zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Beide legten gegen dieses Urteil Revision ein. Ein Elternteil hatte hiermit Erfolg.
Über den Ausgang der Revision sind leider keine Informationen mehr auffindbar.