Das ist die Geschichte von Jasmina, zwei Jahre alt und ihrem Bruder Souhail, acht Jahre alt aus Mönchengladbach-Lürrip. Ihre Mutter riss die beiden Geschwister in der Nacht zum 04. Februar 2008 gewaltsam aus dem Leben.
Jasmina und Souhail lebten mit ihren Eltern in Mönchengladbach. Sie waren eine ganz normale Familie, bis sich die Eltern trennten. Der Vater reichte im Herbst 2007 die Scheidung ein und lernte eine neue Frau kennen.
Die beiden Kinder blieben bei der verlassenen Mutter. Diese war der emotionalen Krise, in Folge der Trennung von ihrem Mann, nicht gewachsen und konzentrierte ihre ganze Energie darauf, ihn mit allen erdenklichen Mitteln zur Rückkehr zu bewegen.
Da sie ihre Kraft einzig und allein der Wiedergewinnung ihres Mannes widmete, begann sie sich vollkommen von der Außenwelt zu isolieren. Die Mutter schreckte auch nicht davor zurück, Jasmina und Souhail in diesem Kampf als Druckmittel zu missbrauchen. Sie ließ unter anderem gegenüber dem Vater verlauten, sie tue sich und den Kindern etwas an. Diese Drohung nahm der Vater jedoch nicht ernst.
Nur die Tante der Kinder maß den wiederholten Ankündigungen Bedeutung bei. Am 04. Februar 2008 suchte sie daher die Polizei auf und teilte ihre Bedenken, ihre Schwester könnte sich und den Kindern etwas angetan haben, den Beamten mit.
Leider kamen die Beamten zu spät. Sie konnten die beiden Geschwister nur noch tot in ihren Betten auffinden. An diesem Wochenende hatte die Mutter, wieder einmal, mehrfach versucht, ihren Ex-Mann zu erreichen, bis dieser irgendwann sein Handy ausschaltete. Daraufhin muss ihre Verzweiflung so groß gewesen sein, dass sie als einzigen Ausweg den Tod sah. Jasmina und Souhail wurden von ihrer Mutter mit Medikamenten betäubt und anschließend erwürgt.
Ebenso versuchte sie sich ebenfalls mehrfach das Leben zu nehmen, was aber misslang. Irgendwann wählte sie noch die Rufnummer des Fußballtrainers ihres Sohnes und teilte diesem mit, dass Souhail nie mehr zum Fußballtraining kommen würde.
In diesem Fall kamen auch Fragen auf, ob und wie der Tod der Geschwister hätte verhindert werden können, denn einigen Mitmenschen fiel sehr wohl das veränderte und zunehmend wahnhafte Verhalten der Mutter auf. Leider wurde dem Jugendamt nie eine Meldung bezüglich einer eventuellen Kindeswohlgefährdung mitgeteilt.
Gerichtsurteil:
Das Landgericht Mönchengladbach verurteilte die Mutter wegen Doppelmordes an ihren Kindern zu einer Haftstrafe von 15 Jahren mit Unterbringung in der Psychiatrie.
Gutachter attestierten ihr eine eingeschränkte Schuldfähigkeit, da sie sich in einem Zustand der existenziellen Verzweiflung befunden habe. Obwohl sie diese Morde begangen hat, würde nicht bedeuten, dass sie ihre Kinder nicht geliebt hat und nicht für sie gesorgt habe.