Junge-Juli 2012

Dies ist die Geschichte eines kleinen Jungen aus Weißwasser in Sachsen, der nach nur 21 Tagen im Juli 2012 von seiner Mutter getötet wurde.

Die Informationen zum Schicksal des kleinen Jungen sind nur sehr spärlich, dennoch gedenken wir seiner Geschichte.

Es geschah im Sommer des Jahres 2012. Die Mutter des kleinen Jungen, damals gerade einmal 17 Jahre alt, lebte mit ihm in einem Mutter-Kind–Wohnheim in Weißwasser. Ihr kleiner Sohn war gerade erst 11 Tage alt, als sie ihn zum ersten Mal sehr stark hin und her schüttelte. Wie durch ein Wunder überlebte der Kleine diese erste Misshandlung. Niemand aus dem Mutter-Kind-Wohnheim bemerkte etwas von diesem Geschehnis.

Nur elf Tage später, in einer Nacht im Juli 2012, schüttelte die 17-jährige ihren Sohn erneut. Im Anschluss daran bemerkte die junge Mutter, dass ihr Sohn nicht mehr atmete. Sie alarmierte die Betreuer der Einrichtung.

Der von ihnen sofort herbeigerufene Notarzt konnte leider nur noch den Tod des kleinen Jungen feststellen.

Die Mutter erzählte nichts davon, dass sie ihren Sohn geschüttelt hatte und somit ging der Notarzt von einem natürlichen, dem sogenannten plötzlichen Kindstod aus.

Später stellte sich jedoch heraus, dass der kleine Junge nicht eines natürlichen Todes gestorben sein konnte. An dem Säugling wurden mehrere Rippenbrüche sowie eine Blutung im Kopf festgestellt. Diese hatte letztendlich zum Tod des Jungen geführt.

Die Mutter galt als dringend tatverdächtig und wurde schließlich wegen Körperverletzung mit Todesfolge in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung angeklagt.

Gerichtsurteil:
Die Gerichtsverhandlung begann aus uns unbekannten Gründen erst über drei Jahre später, am 20. November 2015 vor dem Landgericht Görlitz. Aufgrund des jugendliches Alters der Mutter zum Tatzeitpunkt wurde vor der Jugendkammer verhandelt. Der Prozess wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.

An mehreren Verhandlungstagen wurden Zeugen gehört und ein zuvor in Auftrag gegebenes psychiatrisches Gutachten bestätigte der jungen Mutter eine Borderline- Persönlichkeitsstörung.

Sie selbst schwieg in dem Prozess zu den erhobenen Vorwürfen.

Dennoch war das Gericht davon überzeugt, dass die junge Frau im Juli 2012 ihren kleinen Sohn innerhalb von 21 Tagen zwei mal so schwer geschüttelt haben musste, dass er schließlich daran verstarb. Sie hätte wissen müssen, welche Verletzungen durch das Schütteln entstehen können und das ihr kleiner Sohn daran sterben könne.

Diese Schuld wog schwer und somit sprachen die Richter am 20. Januar 2016 ihr Urteil. Die Mutter des kleinen Jungen wurde der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gesprochen und zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Da sich der Prozess über so viele Monate erstreckt hatte, galten drei Monate dieser Strafe als bereits verbüßt.