Das ist die Geschichte von Alexander aus Warburg. Am 22. Juli 2013 starb er im Alter von vier Monaten an schweren Hirnverletzungen.
Alexander lebte mit seinen Eltern und seiner Schwester zusammen. Sein Vater wurde als „Bilderbuchvater“ beschrieben und Alexander war laut Aussagen vor Gericht ein Papakind.
Am 20. Juli 2013 war der Vater mit seinem Sohn und seiner Tochter allein zu Hause. Die Mutter war auf einem Ausflug gewesen.
Alexander schrie an diesem Tag sehr viel und wollte auch keine Nahrung zu sich nehmen. Sein Vater versuchte immer wieder ihn zu füttern, doch Alexander spuckte jedes Mal alles wieder aus und schrie weiter.
Dann kam der Moment, in dem Alexanders Vater die Beherrschung verlor. Er schüttelte seinen vier Monate alten Sohn.
Zwei Tage später verstarb Alexander im Krankenhaus an den Folgen dieser Handlung.
Die Obduktion ergab, dass der Kopf des kleinen Jungen mindestens drei Mal hin und her geschleudert worden war. Auch stellte sich heraus, dass Alexander an einer Mittelohrentzündung gelitten habe und daher so viel geweint hatte.
Gerichtsurteil:
Im August 2014 wurde Alexanders Vater wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt.
An jenem Tattag sei er, laut eines psychiatrischen Gutachtens in einer Überforderungssituation gewesen und habe sich nicht mehr zu helfen gewusst. Aus dieser Situation heraus habe er überreagiert. Das Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass er sich in dieser Lage in einer verminderten Steuerungsfähigkeit befunden habe.
Die zuständige Kammer und der Vorsitzende Richter teilten diese Auffassung und setzen daher das Strafmaß im unteren Bereich an.
Auch Alexanders Mutter sagte aus, dass ihr Ehemann ein wundervoller Vater gewesen sei und alles für seinen Sohn getan habe. Nur an diesem einen Tag habe er einmal falsch reagiert.
Durch den Tod von Alexander ist auch die Ehe der beiden zerbrochen.